Anton Diabellis Variationenprojekt (1819 bis 1824). Geschichtlichkeit und ästhetische Normativität

Die beiden Teile der unter dem Namen von Anton Diabellis (fiktivem) »Vaterländischem Künstlerverein« veröffentlichten Veränderungen – Beethovens 33 Variationen op. 120 als erste Abteilung und die Variationen fünfzig weiterer Komponisten als zweite Abteilung – sind rezeptionsgeschichtlich nicht nur g...

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Detalles Bibliográficos
Autor principal: Tobias Janz
Formato: article
Lenguaje:DE
EN
Publicado: Olms (only printed volumes 2003-2017) 2021
Materias:
M
Acceso en línea:https://doaj.org/article/5ebf1f0bea61412bb1276f2f029d4d6a
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Descripción
Sumario:Die beiden Teile der unter dem Namen von Anton Diabellis (fiktivem) »Vaterländischem Künstlerverein« veröffentlichten Veränderungen – Beethovens 33 Variationen op. 120 als erste Abteilung und die Variationen fünfzig weiterer Komponisten als zweite Abteilung – sind rezeptionsgeschichtlich nicht nur getrennt worden, man hat sie rückblickend auch stark unterschiedlich bewertet. Der Aufsatz versucht, die starre Opposition des singulären Meisterwerks und der bloßen Verlegersynthese in Bewegung zu versetzen. Beide Werke rücken in eine historische Perspektive, um so den Abstand zu ihrer heutigen Wahrnehmung erfahrbar zu machen. Die Historisierung ist jedoch kein Selbstzweck. Ihr Ziel ist die Rekonstruktion der sich verändernden ästhetischen Normativität der Musik, an der sich zunächst die Komposition, dann die Bewertung und nicht zuletzt die Interpretation der Variationen orientierten und weiter orientieren. The two parts of the Veränderungen that were published under the name of Anton Diabelli’s (fictitious) “Vaterländischer Künstlerverein” (Patriotic Artists’ Society) – Beethoven’s thirty-three variations op. 120 in the first part and the variations by fifty other composers in the second part – have not only been separated in reception history; they have also been evaluated very differently in retrospect. This essay questions the rigid opposition of the singular masterpiece and the mere publisher’s synthesis. Both works are placed in historical perspective to enable us to experience the distance between them and the way they are perceived today. Historicization here, however, is not an end in itself. Its goal is the reconstruction of music’s changing aesthetic normativity, around which first the composition, then its evaluation, and (last but not least) the interpretation of the variations continue to be oriented.